In vielen deutschen Städten wird der Holocaust-Gedenktag am 27. Januar durch öffentliche Gedenkveranstaltungen wie Kranzniederlegungen und Reden begangen. Freital ist eine Kleinstadt im Speckgürtel Dresdens, die in den vergangen Jahren durch rassistische Ausschreitungen und Gewalt bekannt wurde. Auch hier sollte der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee gedacht werden. Die Rede dazu sollte ausgerechnet ein Vertreter der neofaschistischen AfD halten. Um dem etwas entgegenzusetzen, veranstalteten örtliche Vertreter von SPD, Grüne und Linke einen Demokratiespaziergang von Parteibüro zu Parteibüro mit Kranzniederlegung und Verlesen von Opferbiographien. Die offizielle städtische Veranstaltung wurde einen Tag vorher nach massiver Kritik abgesagt. Der örtliche Bürgermeister legte den Kranz allein ab.
Ich begleitete an dem Tag meinen Freund Martin Neuhof, dessen Ausstellung von Herzkampf an dem Tag in den drei Büros Teil der Veranstaltung war. Dazu hielt @jakob_springfeld eine Lesung ab.
„Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, ist die allererste an Erziehung. Sie geht so sehr jeglicher anderen voran, dass ich weder glaube, sie begründen zu müssen noch zu sollen.“
Adorno
Gesichter nicht öffentlicher Personen wurden unkenntlich gemacht.