Im August besuchte ich die Ausstellung „Re-Connect: Kunst und Kampf im Bruderland„. Besonders der dritte Teil der Ausstellung sprach mich aufgrund meiner (Familien)Biografie an. Er zeigt das Leben von Gastarbeitern und Migranten in der DDR. Und auch den Rassismus, dem sie in der DDR und nach der Wende ausgesetzt waren. Soweit ich es verstanden habe ist diese Präsentation von Archivsammlungen als Wanderausstellung konzipiert und ich hoffe sie wird bald wieder zu sehen sein.
Am 10. September wurde in Connewitz, Leipzig ein Industrieschornstein mit kontrollierten Sprengungen zum Einsturz gebracht. Der Schornstein war 170m hoch und konnte weithin gesehen werden. Die Sprengung war ein kleines Happening und viele Menschen kamen zur Grenze des Sperrkreises, um den Einsturz mitzuverfolgen.
Erste Streifzüge mit meiner neuen analogen SLR Yashica FX-3. Manuell, mechanisch, mehr oder weniger unverwüstbar. Entwickelt und gescannt von onfilmlab.
Das ist die einfachste und direktes Antwort auf die Frage, warum ich mich dem alten Medium Kleinbildfilm zuwende. Und sie mag einfältig klingen. Immerhin bin ich doch erwachsen und sollte mich insoweit unter Kontrolle haben, nicht ständig auf das Mobiltelefon zu starren. So einfach ist es dann also auch nicht.
Klar, das iPhone macht inzwischen tolle Fotos, die für mich eigentlich reichen würden, aber so sehr ich auch versuche, nur beim Fotografieren zu bleiben, wenn ich unterwegs oder mit jemand anderes verreist bin, ist alles andere am Gerät doch eine permanente Versuchung, aus dem Moment zu verschwinden und einer Nachricht, einer Notification zu folgen. Und plötzlich bin ich nicht mehr an dem Ort und in dem Augenblick, den ich toll finde, den ich gerne sehe, den ich erinnern möchte. Sondern auf Instagram und checke wieviele Likes ich in den letzten 5 Minuten für das gerade hochgeladene Bild erhalten habe.
Aber Marcel, dann hol dir doch eine moderne Digitalkamera XY! Tja, das stimmt schon. Aber wie so viele andere Dinge, sind digitale Kameras mit den Features, die ich haben möchte (analoge Ästhetik direkt aus der Kamera), seit einiger Zeit in Preisregionen entschwunden, die für „ich laufe rum und fotografiere, was mir gefällt“ Amateure wie mich nicht zu rechtfertigen sind. Dazu habe ich keine Lust, mir die Ästhetik mit viel verbrauchter Zeit in der Nachbearbeitung zu holen. Ich will fotografieren und nicht mehr Zeit als nötig vor dem Bildschirm sitzen. Analoge Spitzenkameras (oder was Influencer gerade dafür halten) sind zwar auch durch die Decke gegangen, aber niemand braucht eine Leica oder ein bestimmtes Vintage-Rangefinder-Modell, um ansprechende Bilder zu machen.
Als letzter Grund, und der wurde mir erst jetzt nach den ersten verschossenen Filmrollen klar, stellt sich heraus, dass es keine sofortige Gratifikation gibt, nachdem man ein Bild gemacht hat. Ich drücke ab und es gibt kein Display, dass mir sofort das Ergebnis zeigt, auf dem ich durch meine ganzen Aufnahmen durchscrollen kann, während ich das Ummichherum vergesse. Klick, aufblicken, weitergehen. Es ist sehr angenehm. Wenn man mit anderen unterwegs ist, ist man nicht permanent in der eigenen Welt.
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